Ein heftiger Sturm, ein längerer Stromausfall oder Hochwasser: Was tun, wenn plötzlich nichts mehr funktioniert? Bei der Infoveranstaltung „Vorbeugung und Reaktion in Notlagen“ informierten vergangene Woche das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) im Haus des DRK-Kreisverbands Biberach über Vorsorge, Eigenverantwortung und sinnvolle Maßnahmen in Krisensituationen.
Rund 16 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil – vom jungen Erwachsenen bis zum Ruheständler. Die Referenten gaben praxisnahe Einblicke in drei Themenfelder: medizinische Vorsorge und Erste Hilfe, Notunterkünfte und Sirenensignale sowie Evakuierung und Katastrophenschutz.
„Wir wollen keine Panik schüren“, betonte Manfred Rommel, Kreisausbildungsleiter des DRK-Kreisverbands Biberach. „Aber wir leben in einer Zeit, in der Krisen wahrscheinlicher geworden sind – sei es durch Cyberangriffe, Unwetter oder den Krieg in Europa. Wer vorbereitet ist, kann ruhig bleiben und anderen helfen.“ Bereits 2022 hatte das Deutsche Rote Kreuz gemeinsam mit dem THW und der Feuerwehr eine ähnliche Veranstaltung in den Räumlichkeiten des DRK durchgeführt.
Auch Rafael Mangold vom Technischen Hilfswerk Biberach, unterstrich die Bedeutung solcher Abende. „Im Katastrophenfall kommt es auf Zusammenarbeit an – aber auch darauf, dass jede und jeder zu Hause das Nötigste vorbereitet hat“, sagte er.
Aus Sicht des Landratsamts schilderte Charlotte Ziller, Kreisbrandmeisterin und Leiterin des Amts für Brand- und Katastrophenschutz, wie der Landkreis bereits mit Feuerwehr, Hilfsorganisationen und THW zusammenarbeitet. „Wir möchten die Bevölkerung sensibilisieren, sich selbst ein Stück krisenfester zu machen“, so Ziller. „Jede Person, die sich zunächst selbst helfen kann, entlastet die Einsatzkräfte, die an anderer Stelle dringender benötigt werden.“
Viele Fragen aus dem Publikum zeigten, wie groß das Interesse an konkreter Vorsorge ist: Wie man sich richtig vorbereitet, interessierte die Besucher besonders: Wie viele Vorräte braucht man, was gehört dazu – und ist ein Stromaggregat sinnvoll? Die Experten empfahlen, sich an den Richtlinien des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu orientieren. Zehn Tage Bevorratung mit Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten und wichtigen Dokumenten gelten als sinnvoller Maßstab. Parallel verwies Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller auf die Homepage „Krisenfest“ des Landratsamts (https://www.biberach.de/de/Service-Verwaltung/Das-Landratsamt/Unsere-aemter/Amt-fuer-Brand-und-Katastrophenschutz/Krisenfest) über die Bürgerinnen und Bürger umfassende Informationen, Checklisten sowie einen mehrsprachigen Chatbot und Test-Module zur eigenen Vorbereitung finden.
Das DRK bietet mit der Infoveranstaltung „Vorbeugen und Reaktion auf Notlagen“ genau zu diesen Themen eine praxisnahe Einführung und viele Tipps für die Vorbereitung im eigenen Haushalt. Wer den Termin verpasst hat, hat bald erneut Gelegenheit: Weitere Veranstaltungen finden am 18. und 19. November, jeweils um 19 Uhr im DRK-Kreisverband Biberach, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist hier möglich.
