· Pressemitteilung

Integrierte Leitstelle für 850.000 Euro modernisiert

Die ertüchtigte Integrierte Leitstelle Biberach hat offiziell ihren Betrieb aufgenommen: (v l.) Peter Haug, Charlotte Ziller, Mario Glaser, Michael Mutschler, Christian Strobel, Alexander Koltan und Irene Emmel.

DRK und Landkreis investieren in Zukunft der Notfallversorgung für Rettungsdienst und Feuerwehr.

Rund 150.000 Anrufe gehen jährlich in der Integrierten Leitstelle (ILS) Biberach ein. Damit die Disponenten diese auch künftig schnell und zuverlässig bearbeiten können, haben der DRK-Kreisverband Biberach e.V. und der Landkreis Biberach die technische Infrastruktur sowie einen Teil des Mobiliars für rund 850.000 Euro modernisiert. Die Kosten hierfür tragen die Krankenkassen sowie der Landkreis Biberach jeweils hälftig.

„Unsere Leitstelle ist 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr in Betrieb und koordiniert die Feuerwehr sowie den Rettungsdienst. Dies geht an der Technik nicht spurlos vorbei“, sagt Michael Mutschler, DRK-Geschäftsführung Rettungsdienst. Bereits 2023 startete die Planungsphase für die aktuelle Ertüchtigung – rund fünf Jahre nach der letzten Generalmodernisierung im Jahr 2019. Damals wurde die Leitstellentechnik, inklusive der Einsatzleit- und des Kommunikationsmanagementsystems, sowie die Möblierung erneuert. Zudem erhielt eine redundante Systemarchitektur Einzug für eine hohe Betriebs- bzw. Ausfallsicherheit.

Übersetzungstool und moderne Systeme

Viele technische Komponenten wurden auf den neuesten Stand gebracht – darunter Serversysteme, Monitore, Peripheriegeräte und Client-PCs. Auch die Betriebssysteme und Software laufen in aktuellsten Versionen. Neu ist unter anderem auch ein KI-gesteuertes Übersetzungstool, das ab sofort bei rund 120 Sprachen unterstützt. „Gerade in Stresssituationen zählt jede Sekunde. Mit dem neuen Tool können wir Sprachbarrieren deutlich schneller überwinden“, erklärt Alexander Koltan, Leitung ILS. „Trotz sprachlicher Ausbildung der Disponenten in Fachenglisch mussten wir bislang oft improvisieren oder Kolleginnen und Kollegen hinzuziehen, die die jeweilige Sprache sprechen.“

Des Weiteren wurde die Digitalfunktechnik weiterentwickelt und die Systeme für Einsatzleitung und Kommunikation modernisiert. Auch die Büros der Leitstellenleitung sowie der IT-Systemadministration wurden neu ausgestattet. Dass regelmäßige technische Erneuerungen wichtig sind, zeigt sich auch in den Empfehlungen des Bundesfinanzministeriums: Aufgrund des schnellen technischen Wandels wurde die Abschreibungsdauer für IT-Systeme stark verkürzt – bei hochverfügbaren Servern wie in Leitstellen beträgt sie drei Jahre.

„Eine moderne und zuverlässige Leitstellentechnik ist auch für die Feuerwehr von entscheidender Bedeutung. Sie sorgt für schnelle Alarmierung und effiziente Koordination der Einsatzkräfte. Diese Modernisierung stärkt sowohl den Rettungsdienst als auch die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr im Landkreis. Wir begrüßen diese zukunftsweisende Investition, die die Sicherheit der Bürger erhöht“, sagt Charlotte Ziller, Kreisbrandmeisterin im Landkreis Biberach.

Technik ist wichtig – doch ohne Menschen geht es nicht

„Wer die 112 wählt, erwartet Hilfe – schnell und zuverlässig. Damit das auch weiterhin möglich ist, braucht es nicht nur engagierte Menschen, sondern auch modernste Technik“, sagt Mario Glaser, Präsident des DRK-Kreisverbands und Landrat des Landkreises Biberach. „Wir danken allen Beteiligten und insbesondere den Krankenkassen und dem Landkreis, dass sie die Notwendigkeit erkannt und die notwendigen Finanzmittel freigegeben haben“, ergänzt Michael Mutschler. 

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde würdigten Mario Glaser, Michael Mutschler, Peter Haug (DRK-Geschäftsführung Rotkreuzarbeit), Irene Emmel (Dezernentin für Verwaltung, Kommunales und Gesundheit im Landratsamt Biberach), Charlotte Ziller (Kreisbrandmeisterin) und Christian Strobel (Mitglied der Geschäftsführung der AOK Ulm-Biberach) die geleistete Arbeit. Sie nutzten die Gelegenheit, um sich über aktuelle Herausforderungen in der Notfallrettung auszutauschen. Es wurde einmal mehr deutlich: Trotz aller Technik bleibt die Notfallrettung eine Aufgabe, die von Menschen getragen wird – mit großem Einsatz, Leidenschaft und Fachwissen.